Die Vierfleck-Pelzbiene ist eine sommeraktive Pelzbiene. Ich hatte sie stets erst Ende Juni angetroffen, sowohl nektartankend am Woll-Ziest als auch pollenbeladen am, bzw. vom Natternkopf. Aber 2024 ist alles anders, denn bereits Mitte Mai ist sie als diesjährig dritte Pelzbienenart in unserem Garten unterwegs ...
Sie ist ein seltener Gast in unserem Garten, 2019 das erste Mal gesichtet. Bei der genauen Bestimmung der Art erhielt ich dann aber Rat eines Wildbienenexperten, da sich mehrere Arten doch sehr ähnlich sehen. Aufgrund des Blütenbesuchs, der Flugzeit natürlich, der Häufigkeit und allen voran aber des regionalen Vorkommens (oder eben nicht) müsste es sich hierbei mit größter Wahrscheinlichkeit um die Vierfleck-Pelzbiene, Anthophora quadrimaculata, handeln …
Wie die Frühlings-Pelzbiene nistet sie ebenso am liebsten in senkrechten Steilwänden, wo sie selbst ihre eigenen Nistgänge gräbt, also z.B. in Löswänden, Lehmfugen von Steinmauern oder sonstige senkrechte, lehmverputzte Wände. Oft wird versucht, den Pelzbienen und anderen Steilwandbewohnern eine künstliche Lehmwand als Alternative zu schaffen. Das geht aber leider allzu oft schief ! Entweder ist der Lehm zu hart oder das Innere ist voll Stroh oder Weidenzweigen, was dem eigenen Löchergraben hinderlich ist. Meistens allerdings sind einfach nur tiefe Löcher in den Lehm gebohrt, wo dann wieder nur die „normalen“ Hohlraumbesiedler (z.B. Mauerbienen) einziehen, was den eigentlichen Zielkandidaten aber nichts nutzt. Da helfen höchstens angedeutete Löcher zum Anlocken.
Die meisten Pelzbienen sind nahrungstechnisch nicht spezialisiert und bedienen sich an mehreren Pflanzenfamilien, was man polylektisch nennt.