Die Wilde Karde, eine Hummelfreudepflanze !
Wenn sich im Juli die Blüten dieser prächtigen Pflanze öffnen, können
daran praktisch unermüdlich Hummeln beobachtet werden, fast wie magisch angezogen ! Selbst abends, wenn andere Wildbienen schon schlafen, sind die Hummeln noch fleißig im Gange.
Die folgende Ackerhummel ist schon ringsum gegangen und hat ihren Kopf in jede Blüte gesteckt, um unten gut an den Nektar zu kommen. Daher ist sie bereits völlig mit weißen Pollen besudelt. Gut für die Pflanze und für uns, wenn sie damit im Anschluss eine andere Wilde Karde befruchtet. Denn diese Pflanze ist keine Staude, sondern zweijährig, muss sich also ständig neu aussäen.
Auch weitere Wildbienen findet man an den Blüten. Ein Beispiel ist dieses kleine Schmalbienenweibchen. Ich dachte zuerst an eine Furchenbiene, aber die Tergitbehaarung sitzt bei ihr an den Tergitbasen und nicht am Ende, was eben für eine Lasioglossum-Art spricht. Eine Furche haben die Weibchen beider Gattungen.
Last but not least habe ich an selben Tag dann noch eine weitere Hummel auf der Karde erwischt. Drei gelbe Streifen (zwei davon auf dem „Oberkörper“) und ein weißer Hintern lassen alleine noch keine eindeutige Bestimmung zu. Am wahrscheinlichsten ist es eine Gartenhummel. Denn die Feldhummel, die ihr sehr ähnlich sieht, ist viel seltener.
Unabhängig davon : etliche Milben haben sich an dieser Hummel festgeklammert. Dabei kann es sich wieder einfach nur um einen „Taxidienst“ handeln, mit denen Milben, die lediglich in den Hummelnestern leben (und sich von Abfällen ernähren), in ein neues solches gelangen. Mir scheint diese Hummel nämlich eine Königin zu sein, ihre Größe spräche dafür. Dann hätte sie von den Milben eigentlich nichts Böses zu erwarten ...
Die Wilde Karde bietet den Insekten nicht nur tolle Blüten, sondern auch Wasserstellen !
In den Blattachsen sammelt sich Regenwasser, das von Insekten auch regelmäßig genutzt wird.
Hier eine Wespe, wie sie an einer solchen Pfütze trinkt :
Und noch ein paar ältere Fotos :