An Insektennisthilfen kann man öfters solche „funkelnde Edelsteine“ beobachten, wie sie Bohrlöcher, Baumbusröhrchen o.ä. inspizieren: Goldwespen. Sie gehören mit zu den schillernsten Besuchern unter den Insekten, wobei der Name Goldwepse eigentlich etwas in die Irre führt. Denn eine goldene Farbe sucht man vergebens. Ihr metallisch glänzender Körper besitzt meist Rot-, Grün- oder Blautöne. Die Farbe hängt auch sehr von der Sonneneinstrahlung ab. Das gleiche Tier kann auf der einen Aufnahme rot-grün leuchten, auf der anderen dann wiederum rot-blau !
Ich halte Goldwespen für echt schwierige Motive. Sie halten eigentlich nie still und wenn, dann putzen sie sich wie wild. Ständig schwirren sie umher, stets mit dem Fühlern „schmeckend“, um eine passende Niststelle zu finden. Sie gehören nämlich zu den Nutznießern anderer Insekten. Sie legen ihr eigenes Ei in eine Nistkammer eines passenden Wirtes, was man unschön meist als parasitieren oder schmarotzen bezeichnet. Goldwespen sind sozusagen Kuckuckswespen, deren Wirtsbeziehungen meist recht artbezogen ist. Die häufigsten Wirte stellen dabei andere solitäre Wespenarten dar, z.B. Lehmwespen, häufige Gäste in Nisthilfen. Aber auch Wildbienen werden von so mancher Goldwespenart ausgenutzt. Der Wirt überlebt dies in den meisten Fällen nicht. Wenn nicht schon das Wirtsei, bzw. die Wirtsmade von der „goldigen“ Wespenlarve getötet wird, dann dient später z.B. der verpuppte Wirt als Nahrung und die Puppenhülle kann dann auch gleich für sich selbst genutzt werden. In der Natur wird nichts verschwendet !
In Mitteleuropa gibt es um die 120 Arten, deren Bestimmung - wie
sollte es anders sein - oft sehr schwierig ist. Die meisten sind zudem ziemlich klein. Daher wage ich es auch nicht, hier einen Tipp abzugeben. Sicherlich wird es eine der häufigen Arten sein.
Dies hier nutzt Wirte, die sogenannte Insekten“hotels“ besuchen. Natürlich gibt es auch viele Arten, die bodennistende Wirte „besuchen“.
Auszug aus dem Instagram-Text vom Beitrag am 20.12.2022.
---
Nachfolgend ein Beispiel einer solcher Beziehung: hier wird ein Lehmwespennest von einer Goldwespe parasitiert.
Das Video ist leider technisch ziemlich miserabel : der Autofokus ist bei Aufnahmen im Nahbereich nicht so die dollste Einstellung !!!
Es lohnt sich allerdings, bis zur 46. Sekunde durchzuhalten ...