10. Juni 2022 : Vor wenigen Tagen hat nun endlich auch bei uns der Natternkopf zu blühen begonnen, ein Fest für viele Wildbienen, allen voran den Hummeln. Für eine Art ist die Pflanze aber überlebenswichtig, nämlich für die Natternkopf-Mauerbiene, Hoplitis adunca (manchmal auch noch Osmia adunca). Denn den Proviant für ihren Nachwuchs sammeln die Weibchen ausschließlich auf Natternkopfgewächsen, was sich in unseren Gefilden dann auf Echium vulgare beschränkt.
Das Weibchen ist diejenige, die schuftet und den Pollen herbei schafft. Visuell ist sie etwas dezenter, aber nicht minder hübsch, besonders ihre grüne Augen und der weiße Damenbart stechen hervor.
Die Männchen sind die, die hektisch die Echiumbestände durchfliegen, stets auf der Suche nach einem Weibchen, das begattet werden könnte. Sie haben ebenfalls hübsche grüne Augen und eine auffällige, rötliche Färbung. Zu Letzterem: auf diesen Fotos sind die Jungs ja noch recht frisch, aber nach einer Weile verblassen die Haare und dann ist der Farbunterschied zwischen den beiden Geschlechtern nicht mehr so groß. Das macht generell bei älteren Wildbienen die Bestimmung schwieriger ...
Oligolektische, also spezialisierte Wildbienen steuern zwischendurch auch andere Blüten an, die eigentlich nicht „ihrem Schema entsprechen“. Das dient dann der eigenen Energiezufuhr, also Nektar tanken. Deswegen ist das Männchen da auch einmal auf einer Flockenblume zu sehen.
Zum Nisten nutzt sie auch (gute) Insekten“hotels“, wo sie Lochdurchmesser von 5-6 mm benötigt. Aber: ohne Natternkopf, keine Natternkopf-Mauerbiene ! Daher: Echium vulgare, einer der unbedingten „Must Haves“ für jeden Garten, gleich hinter Glockenblumen !